Welche Rolle spielt die offene Chirurgie?

Die offene Chirurgie (offene Korrektur) ist eine Option bei schweren Fällen der VUR-Erkrankung

Die Chirurgie kann beim einseitigen oder beidseitigen VUR mit hohem Schweregrad eingesetzt werden

Die offene chirurgische Korrektur des vesikoureteralen Reflux (VUR) wird am häufigsten bei den VUR mit den Schweregraden IV und V durchgeführt.1 Die endoskopische Injektion ist heute das Mittel der Wahl zur VUR-Behandlung, während die Re-Implantation für Fälle reserviert bleibt, bei denen die Injektionstherapie nicht funktioniert hat oder bei denen erhebliche anatomische Anomalien vorliegen.2

Was kommt bei der offenen Chirurgie auf die Kinder zu?

  • Längerer Krankenhausaufenthalt3
  • Schmerzen oder Beschwerden nach der Operation3
  • Mögliche Komplikationen wie Blutung, Blockierung der Harnleiter, Blasenbeschwerden1

Deflux bietet einen vergleichbaren Schutz wie die offene Korrektur

  • Eine einzelne direkte Vergleichsstudie, bei der Tabellen von Kindern geprüft wurden, die entweder mit Deflux oder durch eine Operation behandelt wurden, mit dem Ziel, das Auftreten fiebriger und nicht fiebriger Harnwegsinfektionen nach der Operation zu vergleichen, ergab Folgendes:4
    • Rezidivrate für Harnwegsinfektion nach dem Eingriff mit Deflux: 5 % (N=40)
    • Rezidivrate für Harnwegsinfektionen nach dem offenen Eingriff: 24 % (N=29)

Überlegungen zur Deflux-Behandlung im Vergleich zum offenen chirurgischen Eingriff

  • Vergleichbare Erfolgsraten mit deutlichen Vorteilen: ambulanter Eingriff, niedrigere Morbidität, weniger Komplikationen und reduzierte Kosten5
  • Deflux ist die beliebteste und am häufigsten verwendete Behandlung im wissenschaftlichen Umfeld zur langfristigen Heilung von Reflux6
  • Die VUR-Korrektur mit Deflux dauert im Allgemeinen 15 Minuten und wird ambulant durchgeführt. Der Eingriff erfordert nur eine kurz wirkende Allgemeinanästhesie, im Gegensatz zu einem längeren stationären Verfahren mit normaler Allgemeinanästhesie2
  • Das Verfahren gilt als minimalinvasiv, führt zu minimalen Schmerzen nach der OP und erfordert keinen Harnkatheter7
  • Die Kinder können normalerweise schon am Tag nach dem Verfahren wieder zur Schule gehen und ihren normalen Aktivitäten nachgehen – im Vergleich zu einer chirurgischen Re-Implantation, für die üblicherweise ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist, um die Schmerzen nach der OP zu behandeln und einen temporären Harndrainagekatheter zu legen7

Quellenangaben:

  1. Capozza N, Lais A, Matarazzo E, Nappo S, Patricolo M, Caione P. Treatment of vesico-ureteric reflux: a new algorithm based on parental preference. BJU Int.2003;92(3):285-288. DOI: 10.1046/j.1464-410x.2003.04325.x
  2. Cerwinka WH, Scherz HC, Kirsch AJ. Endoscopic treatment of vesicoureteral reflux with dextranomer/hyaluronic acid in children. Adv Urol. 2008;1-7. DOI: 10.1155/2008/513854
  3. Ogan K, Pohl HG, Carlson D, Belman AB, Rushton HG. Parental preferences in the management of vesicoureteral reflux. J Urol. 2001;166(1):240-243. PMID: 11435878
  4. Elmore JM, Kirsch AJ, Heiss EA, et al. Incidence of urinary tract infections in children after successful ureteral reimplantation versus endoscopic dextranomer/hyaluronic acid implantation. J Urol. 2008;179:2364-2368. DOI: 10.1016/j.juro.2008.01.149
  5. Elder JS, Peters CA, Arant BS Jr, et al. Pediatric vesicoureteral reflux guidelines panel summary report on the management of primary vesicoureteral reflux in children. J Urol. 1997;157(5):1846-1851. PMID: 9112544
  6. Osumah T, Gearman D, Ahmed M, et al. Preference and use of minimally-invasive techniques in vesicoureteral reflux: correlating a crowdsourced survey and American board of urology case logs. J Urol. 2019;201(4S):e945. DOI: 10.1016/j.eururo.2008.07.030
  7. Sung J, Skoog S. Surgical management of vesicoureteral reflux in children. Pediatr Nephrol. 2012;27:551-561. DOI: 10.1007/s00467-011-1933-7
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